Tierschutz in der Krise: Personalmangel, Skandale und neue Regelungen im Fokus

12.04.2025 152 mal gelesen 4 Kommentare

Tierschutz-Kontrollen: Ein System mit Schwächen

Eine Umfrage des NDR Schleswig-Holstein zeigt, dass viele Veterinärämter in Schleswig-Holstein personell überlastet sind und nur wenige Routinekontrollen in Nutztierbetrieben durchführen können. Ein Beispiel ist der Kreis Plön, wo mindestens eine volle Stelle fehlt, um die erforderlichen Tierschutzkontrollen durchzuführen. Ähnlich sieht es im Kreis Segeberg aus, wo die Belastung der Mitarbeiter als "anhaltend sehr groß" beschrieben wird.

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Die Situation wird durch zusätzliche Aufgaben wie die Prävention von Tierseuchen weiter verschärft. Im Kreis Herzogtum Lauenburg wurden im vergangenen Jahr nur 0,4 Prozent der Betriebe anlasslos kontrolliert, obwohl die Zielvorgabe bei 10 Prozent liegt. In anderen Regionen, wie den Kreisen Dithmarschen und Segeberg, konnten gar keine Routinekontrollen durchgeführt werden.

„Der Tierschutz in der Landwirtschaft hat einen zu geringen Stellenwert. Eigentlich müssten einmal jährlich in den Ställen Kontrollen stattfinden.“ – Ellen Kloth, Deutsche Tierschutzbund

Die Tierschutzorganisationen fordern mehr Personal und verpflichtende Fortbildungen für Landwirte, um Missstände frühzeitig zu erkennen. Gleichzeitig wird eine bessere Digitalisierung der Ämter als mögliche Lösung diskutiert.

Kreis Anlasslose Kontrollen Zielvorgabe
Herzogtum Lauenburg 0,4% 10%
Stormarn 64 von 3.000 Betrieben n/a
Pinneberg 30 von 3.500 Betrieben n/a

Zusammenfassung: Die personelle Unterbesetzung der Veterinärämter führt zu einer geringen Kontrolldichte, wodurch Tierschutzverstöße oft erst spät entdeckt werden. Eine bessere Ausstattung der Ämter und Digitalisierung könnten Abhilfe schaffen. (Quelle: NDR)

Katzenhaus-Fall: Herausforderung für den Tierschutz

Im Jahr 2023 wurden in einem Haus in Lippstadt 167 verwahrloste Katzen entdeckt, die von einem Ehepaar aus Wadersloh gezüchtet wurden. Die Tiere befanden sich in einem erbärmlichen Zustand. Das Amtsgericht Lippstadt verurteilte das Ehepaar zu Freiheits- und Geldstrafen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.

Der Fall stellt eine große Herausforderung für den Tierschutzverein dar, der die Tiere versorgen musste. Die Zustände in der Katzenzucht waren so gravierend, dass die Behörden einschreiten mussten.

Zusammenfassung: Der Katzenhaus-Fall zeigt, wie wichtig konsequente Kontrollen und schnelle Maßnahmen im Tierschutz sind. (Quelle: Die Glocke)

Markkleeberger Reitverein verliert Tierhaltungserlaubnis

Der Reitverein "Fanny Farm" in Markkleeberg darf keine Pferde und Esel mehr halten. Das Verwaltungsgericht Leipzig bestätigte eine entsprechende Anordnung des Landkreises Leipzig. Grund dafür sind gravierende Tierschutzmängel, wie fehlender Witterungsschutz und verschmutzte Liegeflächen. Seit 2010 wurden mehr als 40 Kontrollen durchgeführt, ohne dass die Missstände behoben wurden.

Der Besitzer des Reitvereins hat bisher keine Stellungnahme abgegeben. Gegen die Entscheidung kann Beschwerde beim Sächsischen Oberverwaltungsgericht eingelegt werden.

Zusammenfassung: Der Fall "Fanny Farm" verdeutlicht, wie wichtig konsequente Durchsetzung von Tierschutzauflagen ist, um das Wohl der Tiere zu gewährleisten. (Quelle: MDR)

Dänemark verschärft Tierschutz im Pferdesport

Nach mehreren Skandalen im dänischen Dressursport hat Landwirtschaftsminister Jacob Jensen ein Maßnahmenpaket vorgestellt, um das Tierwohl zu verbessern. Zu den elf Maßnahmen gehört ein teilweises Verbot des Kandarengebisses für unerfahrene Reiter sowie ein generelles Verbot von Zungenbändern. Ziel ist es, Missstände systematisch zu bekämpfen.

Die Reitsportszene reagiert gemischt. Während einige Top-Reiter vor Nachteilen bei internationalen Wettbewerben warnen, betont der Minister, dass der Tierschutz im Mittelpunkt stehen müsse. Die Maßnahmen sollen in engem Dialog mit der Branche umgesetzt werden.

Zusammenfassung: Dänemark setzt mit neuen Regelungen im Pferdesport ein klares Zeichen für mehr Tierschutz. (Quelle: Nordisch.info)

Quellen:

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Also das mit den 40 kontrolle bei der Fanny Farm is ja voll krass. So oft kontrollliert und nix passiert? Da fragt man sich schon was da eig das Problem ist. Vielleicht sind die Ämter auch manchmal zu langsam, richtig durchzugreifen...
Ich finde es wahnsinnig frustrierend, dass im Kreis Herzogtum Lauenburg nur 0,4% der Betriebe kontrolliert wurden – da braucht man sich doch nicht wundern, wenn so viele Skandale ans Tageslicht kommen.
Also das mit 0,4% Kontrollen is ja einfach lächerlich, wie soll man so Tierschutz durchsetzten, wenn eh nix überprüft wird??
Ich finde den Punkt mit der Digitalisierung der Ämter echt wichtig, da könnte doch manches schneller und effizienter laufen, oder? Natürlich braucht man auch mehr Personal, aber wenn wenigstens Routineaufgaben automatisiert werden könnten, wäre das ein guter Anfang. Besonders krass finde ich, dass in manchen Kreisen praktisch gar nicht kontrolliert wird – da braucht’s echt dringend Lösungen, bevor noch mehr solche Fälle wie in Lippstadt ans Licht kommen.

Zusammenfassung des Artikels

Die Berichte zeigen gravierende Missstände im Tierschutz, bedingt durch unzureichende Kontrollen, personelle Engpässe und mangelnde Durchsetzung von Auflagen. Verbesserungen erfordern mehr Personal, Digitalisierung sowie strengere Regelungen wie in Dänemark.

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