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Ermittlungsverfahren nach Tierquälerei-Verdacht in der Uckermark
Nach Vorwürfen der Tierquälerei in einem Milchviehbetrieb in der Uckermark hat die Staatsanwaltschaft in Neuruppin ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Es besteht der Verdacht, dass gegen das Tierschutzgesetz verstoßen wurde. Oberstaatsanwalt Stefan Heidenreich erklärte, dass nun geprüft werden müsse, ob sich der Verdacht erhärte und gegen wen sich die Ermittlungen richten. Die Sichtung von Unterlagen und Videomaterial sei bereits im Gange und werde einige Zeit in Anspruch nehmen. Der Fall wurde durch Videomaterial der Tierrechtsorganisation Aninova ausgelöst, das gravierende Missstände dokumentiert. Die Veterinärbehörde des Landkreises Uckermark reagierte umgehend und der zuständige Amtstierarzt sah den Verdacht einer Straftat als gegeben an.
Auf den verdeckt gemachten Videoaufnahmen, die auch der Staatsanwaltschaft vorliegen, ist zu sehen, wie Mitarbeiter Kühe mit Stöcken schlagen und Tiere treten. Aninova erstattete daraufhin Anzeige bei der Staatsanwaltschaft in Neuruppin. Die Ermittlungen sind laut Heidenreich aufwendig und werden einige Zeit in Anspruch nehmen. (Quellen: STERN.de, SZ.de)
- Staatsanwaltschaft Neuruppin ermittelt wegen Tierquälerei
- Videomaterial zeigt Schläge und Tritte gegen Kühe
- Veterinärbehörde und Amtstierarzt sehen Verdacht einer Straftat
"Das ist schon aufwendig und wird einige Zeit in Anspruch nehmen." (Oberstaatsanwalt Stefan Heidenreich, laut STERN.de und SZ.de)
Infobox: Die Ermittlungen gegen den Milchviehbetrieb in der Uckermark laufen, nachdem Videomaterial schwere Missstände dokumentierte. Die Behörden prüfen derzeit, ob sich der Verdacht auf Tierquälerei erhärtet.
Kritik an Tierschutz-Organisationen und Kontrollen
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen den Milchviehbetrieb in der Uckermark äußerte der Landesbauernverband Brandenburg scharfe Kritik an der Tierschutz-Organisation Aninova und an zusätzlichen Kontrollen. Die Bauern sehen die Vorgehensweise der Tierschützer kritisch und lehnen eine Ausweitung der Kontrollen ab. (Quelle: MOZ.de)
- Landesbauernverband Brandenburg kritisiert Aninova
- Zusätzliche Kontrollen werden abgelehnt
Infobox: Die Reaktionen der Landwirte auf die Vorwürfe und die Rolle der Tierschutz-Organisationen zeigen, wie umstritten die Debatte um Tierschutzkontrollen ist.
Debatte um Tierschutzgesetz und Tierversuche in der Forschung
Ein Satz im Koalitionsvertrag sorgt bei Tierschützern für große Besorgnis: „Wir schaffen ein eigenständiges Gesetz für wissenschaftliche Tierversuche.“ Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, warnt vor einer massenhaften legalen Ausweitung von Tierversuchen und spricht von einer „echten Katastrophe“. Schröder kritisiert zudem, dass wichtige Themen wie ein Verbot von Tiertransporten in Drittstaaten, eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen und eine Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht von Hunden und Katzen nicht im Koalitionsvertrag stehen. Auch der dringend benötigte Umbau der landwirtschaftlichen Tierhaltung sei nicht ausreichend adressiert.
Franziska Kersten, Tierärztin und SPD-Bundestagsabgeordnete, betont die Bedeutung effizienterer Kontrollen und hebt die geplante Reform des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes hervor. Sie teilt jedoch die Sorge über das eigenständige Gesetz für Tierversuche und fordert Aufmerksamkeit bei der Umsetzung. Paul Knoblach, Tierschutzexperte der Grünen im Bayerischen Landtag, fordert eine Reduzierung der Tierversuche auf das unbedingt Notwendige und eine Tiergesundheitsdatenbank, um Missstände schneller zu erkennen. (Quelle: Augsburger Allgemeine)
- Eigenständiges Gesetz für Tierversuche im Koalitionsvertrag
- Kritik an fehlenden Regelungen zu Tiertransporten und Kastrationspflicht
- Forderung nach effizienteren Kontrollen und einer Tiergesundheitsdatenbank
„Wir schaffen ein eigenständiges Gesetz für wissenschaftliche Tierversuche.“ (Koalitionsvertrag, zitiert nach Augsburger Allgemeine)
Infobox: Tierschützer warnen vor einer Ausweitung von Tierversuchen und kritisieren Lücken im Koalitionsvertrag. Politiker fordern gezieltere Kontrollen und eine bessere Datenerfassung.
Tierschutz braucht verbindliche Regeln
Im vergangenen Jahr gab es in Bayern täglich im Schnitt fast drei Tierschutz-Delikte. Diese Zahl wird als Spitze des Eisbergs betrachtet und trübt das Bild des Freistaates, der gerne mit glücklichen Tieren wirbt. Die Skandale um tote und gequälte Tiere auf bayerischen Höfen zeigen, dass die Kontrollen nicht funktionieren. Es wird gefordert, alles für eine effizientere Überwachung zu tun und den Schutz der Tiere zu verbessern. Tierschutz kostet Geld und braucht verbindliche Regeln, denn mit Absichtserklärungen allein wird kein Tier vor Qualen geschützt. Union und SPD stehen nun in der Verantwortung, ihr Versprechen zur Stärkung des Tierschutzes einzulösen. (Quelle: Augsburger Allgemeine)
Region | Tierschutz-Delikte pro Tag (Durchschnitt) |
---|---|
Bayern | 3 |
Infobox: Die Zahl der Tierschutz-Delikte in Bayern ist hoch. Experten fordern verbindliche Regeln und eine bessere Überwachung, um den Tierschutz wirksam zu stärken.
Tierwohl-Verstöße: Westfleisch setzt Lieferbeziehungen aus
Nach einem Bericht von „Report Mainz“ über schwere Tierwohl-Vergehen in drei Schweinehaltungen überprüft Westfleisch die betroffenen Betriebe. Die ARD-Sendung zeigte Videoaufnahmen der Tierrechtler-Gruppe Aninova, die stark verschmutzte, kranke und erheblich verletzte Tiere sowie einen Kadaver dokumentieren. Die Betriebe, die auch Westfleisch beliefern, wurden nach der Berichterstattung intensiv geprüft. Westfleisch teilte mit, dass allen Betrieben die QS-Lieferfähigkeit aberkannt wurde und die Lieferbeziehung ruht, bis der Abschlussbericht vorliegt. Auch QS und die zuständigen Veterinärbehörden haben die Höfe aufgesucht und Sanktionsverfahren eingeleitet.
Laut Aninova liegen die Betriebe in Stadtlohn, Landkreis Borken, Emsdetten und Ibbenbüren. Zwei der Schweinemäster nehmen an der Initiative Tierwohl (ITW) in Haltungsform 2 teil, der Betrieb in Emsdetten wirtschaftet unter Haltungsform 3. Die Landestierschutzbeauftragte von Nordrhein-Westfalen, Gabriele von Dehn, sprach in der SWR-Sendung von „absoluten Straftatbeständen“. In allen Fällen wurden Strafanzeigen erstattet und die Veterinärämter informiert. (Quelle: agrarheute.com)
- Westfleisch setzt Lieferbeziehungen zu drei Betrieben aus
- QS-Lieferfähigkeit wurde aberkannt
- Betriebe in Haltungsform 2 und 3
- Strafanzeigen und Sanktionsverfahren eingeleitet
„Bis zum Vorliegen des Abschlussberichts wurde allen Betrieben die QS-Lieferfähigkeit aberkannt, somit ruht aktuell die Lieferbeziehung.“ (Westfleisch, laut agrarheute.com)
Infobox: Nach schweren Tierwohl-Verstößen in Schweinehaltungen hat Westfleisch die Lieferbeziehungen zu den betroffenen Betrieben ausgesetzt. Die Behörden ermitteln und Sanktionsverfahren laufen.
Quellen:
- Tierschutz: Nach Tierquälerei-Verdacht Ermittlungsverfahren eingeleitet
- Tierquälerei in der Uckermark: So heftig kritisieren Bauern Tierschutz-Organisation
- Wie viel Tierschutz realisiert die neue Koalition?
- So kommt der Tierschutz nicht voran!
- Tierschutz - Nach Tierquälerei-Verdacht Ermittlungsverfahren eingeleitet - Wirtschaft
- Tierwohl-Verstöße? Westfleisch lässt Lieferbeziehung zu Landwirten ruhen