Inhaltsverzeichnis:
Anzahl ausgesetzter Katzen in Frankfurt steigt: Tierschutzverein schlägt Alarm
In Frankfurt ist die Zahl der ausgesetzten und schwer verletzten Katzen in den letzten Wochen deutlich gestiegen. Der Tierschutzverein Frankfurt und Umgebung von 1841 e. V. sieht einen Zusammenhang mit der neuen Gebührenordnung für Tierärzte (GOT), die seit November 2022 gilt und tierärztliche Behandlungen spürbar teurer macht. Immer mehr Tiere kommen mit gebrochenen Beinen, inneren Verletzungen oder in Panik ins Tierheim. Besonders erschütternd war der Fall eines schwer verletzten Katers, der in einem Karton ausgesetzt wurde. Die Operation war erfolgreich, doch der Verein musste Anzeige erstatten, die Polizei ermittelt.
„Seit der neuen Gebührenordnung sehen wir deutlich mehr schwer verletzte Tiere“, berichtet eine Sprecherin des Vereins.
Die gestiegenen Kosten für medizinische Versorgung belasten den Verein stark, während gleichzeitig Spenden fehlen. Der Tierschutzverein appelliert an die Verantwortung der Tierhalter und betont, dass Aussetzen keine Lösung ist – weder moralisch noch rechtlich. Die Diskussionen in den sozialen Medien zeigen Wut und Fassungslosigkeit über das Verhalten mancher Halter.
- Deutlich mehr schwer verletzte Katzen seit November 2022
- Tierarzt- und Klinikkosten steigen, Spenden fehlen
- Verein fordert mehr Verantwortungsbewusstsein von Tierhaltern
Infobox: Laut Frankfurter Rundschau ist die Zahl ausgesetzter und verletzter Katzen in Frankfurt seit der neuen Gebührenordnung für Tierärzte deutlich gestiegen. Der Tierschutzverein sieht sich mit steigenden Kosten und fehlenden Spenden konfrontiert.
Fischotter-Entnahme in Bayern: Streit zwischen Fischereiverband und Naturschützern
Der Landesfischereiverband Bayern kritisiert die Klagen von Naturschutzverbänden aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gegen die bayerische Regelung zur Entnahme von Fischottern. Verbandspräsident Axel Bartelt bezeichnet dies als Missbrauch des Verbandsklagerechts und sieht die Existenz vieler Teichwirte in Bayern gefährdet. In Bayern dürfen Fischotter in Ausnahmefällen getötet werden, was vor allem im Osten des Freistaats für Diskussionen sorgt.
Ein Fischotter benötigt laut Verband pro Jahr mindestens 400 bis 500 Kilo Nahrung, davon etwa 95 Prozent Fisch. Die Teichwirtschaft sieht sich durch den Fraß und den Stress, den die Otter verursachen, massiv bedroht. Die Ausgleichszahlungen für Teichwirte sind laut Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) mittlerweile auf 2,2 Millionen Euro jährlich angestiegen, mit weiter steigender Tendenz. Bayern erstattet inzwischen bis zu 100 Prozent der nachgewiesenen Schäden in den Teichen.
Jährlicher Nahrungsbedarf Fischotter | 400–500 kg (95% Fisch) |
---|---|
Mitglieder Landesfischereiverband Bayern | ca. 141.000 |
Jährliche Ausgleichszahlungen | 2,2 Mio. Euro |
Erstattung der Schäden | bis zu 100% |
- Naturschützer fordern Renaturierung und Elektrozäune statt Tötung
- Fischotter sind streng geschützt, da sie in vielen Teilen Deutschlands als ausgerottet galten
Infobox: Laut SZ.de steigen die Ausgleichszahlungen für Fischotterschäden in Bayern auf 2,2 Millionen Euro jährlich. Die Debatte um die Entnahme von Fischottern bleibt zwischen Fischereiverband und Naturschützern umstritten.
Italien verschärft Strafen für Tierquälerei: Neue Gesetze zum Schutz von Haustieren
Italien hat mit einem neuen Gesetz die Strafen für Tierquälerei deutlich verschärft. Wer Hunde, Katzen oder andere Haustiere quält oder tötet, riskiert künftig bis zu vier Jahre Haft und Geldstrafen bis zu 60.000 Euro. Für die Organisation von Tierkämpfen drohen bis zu vier Jahre Gefängnis und Geldstrafen bis zu 160.000 Euro. Wer in irgendeiner Funktion an Tierkämpfen teilnimmt, muss mit bis zu zwei Jahren Haft rechnen. Das Gesetz verbietet zudem landesweit das Anketten von Hunden, Verstöße werden mit bis zu 5.000 Euro geahndet.
Die Reform wurde von Michela Vittoria Brambilla initiiert und im Parlament von allen Mehrheitsfraktionen unterstützt. Sie sieht auch eine Verschärfung der Strafen bei erschwerenden Umständen wie der Anwesenheit von Minderjährigen oder der Online-Verbreitung von Tierquälerei vor. Allerdings bleiben Wild- und Nutztiere im neuen Gesetz weitgehend unberücksichtigt, was Tierschutzorganisationen als verpasste Chance kritisieren.
Haustierquälerei | bis zu 4 Jahre Haft, bis zu 60.000 € Strafe |
---|---|
Organisation von Tierkämpfen | bis zu 4 Jahre Haft, bis zu 160.000 € Strafe |
Teilnahme an Tierkämpfen | bis zu 2 Jahre Haft |
Verstoß gegen Anketten-Verbot | bis zu 5.000 € Strafe |
- Strafverschärfung für Tierquälerei und Tierkämpfe
- Wild- und Nutztiere bleiben weitgehend ungeschützt
Infobox: Nach Angaben von IG Wild beim Wild drohen in Italien für Tierquälerei bis zu vier Jahre Haft und Geldstrafen bis zu 60.000 Euro. Das neue Gesetz gilt jedoch hauptsächlich für Haustiere.
Hunde aus der Ukraine: Thüringer Tierschützerin rettet Kriegsopfer auf vier Pfoten
Judith Pein, eine Tierschützerin aus Thüringen, rettet regelmäßig Hunde aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine. Viele Besitzer mussten ihre Tiere zurücklassen, als sie vor dem Krieg flohen. Pein bringt die Hunde nach Deutschland, wo sie in Tannroda im Weimarer Land zunächst ein neues Zuhause auf Zeit finden. Die Tiere sind oft traumatisiert und benötigen Zeit, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Ramona Roscher von der Hundeakademie Wolfserbe betreut die Hunde und bereitet sie auf die Vermittlung vor.
Die Rettungsaktionen sind mit erheblichen Kosten verbunden, darunter Benzin, Futter und Tierarztkosten, die schnell 10.000 Euro und mehr betragen können. Pein arbeitet ehrenamtlich und finanziert die Transporte durch Spenden. Die Hunde müssen geimpft sein und eine Quarantänezeit absolvieren, bevor sie nach Deutschland gebracht werden. Nach der Ankunft werden die Papiere vom Veterinäramt geprüft. Trotz Anfeindungen sieht Pein ihre Arbeit als Pflicht, da die Hunde „höllische Qualen“ leiden.
- Regelmäßige Rettungsaktionen aus der Ukraine
- Hohe Kosten: Tierarztkosten können 10.000 Euro und mehr betragen
- Hunde müssen geimpft und in Quarantäne gewesen sein
- Vermittlung erfolgt nach individueller Betreuung
„Das sind auch Kriegsopfer und die wenigsten denken an die Tiere. Es muss aber jemanden geben, der sich um sie kümmert. Die leiden Schmerzen und höllischen Qualen. Das kann ich nicht mit ansehen – deshalb mache ich das.“ (Judith Pein)
Infobox: Laut MDR rettet Judith Pein regelmäßig Hunde aus der Ukraine und bringt sie nach Thüringen. Die Kosten für Tierarzt und Transport können 10.000 Euro und mehr betragen.
Obligatorische Hundeschule im Kanton Zürich: Neuer Standard für Tierschutz
Im Kanton Zürich wird die obligatorische praktische Ausbildung für alle Hunde wieder eingeführt. Unabhängig von Größe oder Rasse müssen Hundehalterinnen und -halter mit jedem Hund sechs Praxislektionen absolvieren. Wer noch nie oder vor über zehn Jahren einen Hund hatte, muss zusätzlich einen Theoriekurs besuchen. Die neue Regelung soll das Tierwohl verbessern und Fehlverhalten vorbeugen. Die Kurspflicht gilt als Mindestanforderung, um die Bedürfnisse der Hunde zu verstehen und eine artgerechte Haltung zu gewährleisten.
Der Zürcher Tierschutz begrüßt die Neuerung, kritisiert jedoch die geringe Anzahl der vorgeschriebenen Lektionen. Die Theoriekurse umfassen nur zwei Lektionen, was laut Tierschutz für eine umfassende Ausbildung nicht ausreicht. Zudem wird bemängelt, dass der Alleingang des Kantons Zürich das nationale Flickwerk an Hundevorschriften weiter verstärkt. Eine nationale Lösung, wie das „Nationale Hundehalter Brevet“, wird als sinnvoller erachtet.
- Obligatorische Praxiskurse: 6 Lektionen für alle Hunde
- Theoriekurs für Ersthalter oder nach 10 Jahren Pause: 2 Lektionen
- Kritik an zu geringer Mindestanzahl der Lektionen
- Forderung nach national einheitlicher Regelung
Infobox: Nach Angaben von IG Wild beim Wild müssen im Kanton Zürich alle Hundehalterinnen und -halter künftig sechs Praxislektionen absolvieren. Die Theoriekurse umfassen zwei Lektionen und sollen vor dem Hundekauf besucht werden.
Quellen:
- Anzahl ausgesetzter Katzen steigt – Frankfurter Tierschutz schlägt Alarm
- Tierschutz in Bayern - Fischereiverband klagt über Klagen gegen Fischotter-Tötung - Bayern
- Italien verstärkt Tierschutz: Neue Gesetze gegen Tierquälerei
- Poser, Radler und Tierschutz
- "Die leiden höllische Qualen": Tierschützerin rettet Hunde aus der Ukraine
- Obligatorische Hundeschule in Zürich: Ein Schritt zum Tierschutz