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Sim-Fox: Dänische Fuchsattrappe als Alternative zur Baujagd
In Dänemark ist das Training von Jagdhunden mit lebenden Füchsen seit 2016 aus Tierschutzgründen verboten. Stattdessen werden mechanische Fuchsattrappen wie der Sim-Fox eingesetzt, was laut dänischer Jägerschaft und Anlagenbetreibern zu einer erfolgreichen Ausbildung von jährlich 200 bis 300 Hunden führt. Die niedersächsische Ministerin für Jagd und Tierschutz, Miriam Staudte, besuchte eine Schliefanlage nördlich von Aarhus, um sich ein Bild von dieser tierschonenden Methode zu machen. Sie zeigte sich überzeugt vom Einsatz der Fuchsattrappe und prüft, ob diese auch in Niedersachsen als Ersatz für lebende Füchse eingeführt werden kann.
Die Kritik an der Baujagd in Deutschland bleibt jedoch bestehen. Laut Wildtierschutz Deutschland e.V. leiden Füchse in Schliefanlagen unter chronischem Stress, was zu erhöhter Infektanfälligkeit, chronischen Erkrankungen und Verhaltensauffälligkeiten wie Selbstverstümmelung führen kann. Die Behauptung, dass ein direkter Kontakt zwischen Hund und Fuchs bauartbedingt ausgeschlossen sei, wird von Wildtierschutz Deutschland e.V. als falsch bezeichnet. Ebenso wird kritisiert, dass die Herkunft der Füchse nicht dokumentiert oder überprüft wird und die Kontrolle durch Veterinärämter mangelhaft ist.
„Die Deutschen wollen mehr Tierwohl und würden dafür auch mehr zahlen – aber die Politik ignoriert diesen klaren Verbraucherwunsch.“ (Dr. Chris Methmann, foodwatch)
- In Dänemark werden jährlich 200 bis 300 Hunde mit Fuchsattrappen ausgebildet.
- Das Training mit lebenden Füchsen ist dort seit 2016 verboten.
- Chronischer Stress bei Füchsen in deutschen Schliefanlagen führt zu schweren gesundheitlichen Problemen.
Infobox: Die Umstellung auf Fuchsattrappen wie Sim-Fox könnte auch in Deutschland eine tierschonende Alternative zur Baujagd bieten. Die Kritik an den aktuellen Bedingungen in deutschen Schliefanlagen bleibt jedoch bestehen. (Quelle: Wildtierschutz Deutschland e.V.)
Tierheim Stapelmoor gGmbH: Neue Gesellschaft für Fundtierversorgung
Die vier Kommunen Papenburg, Bunde, Jemgum und Weener haben gemeinsam die Tierheim Stapelmoor gGmbH gegründet, um die Versorgung von Fundtieren sicherzustellen. Die Gründungsversammlung fand in Weener statt. Mit diesem Schritt wird die Zusammenarbeit der Kommunen im Bereich Tierschutz gestärkt und eine nachhaltige Versorgung der Tiere gewährleistet.
- Gründung der Tierheim Stapelmoor gGmbH durch vier Kommunen.
- Ziel ist die Sicherstellung der Fundtier-Versorgung.
Infobox: Die neue Gesellschaft soll die Versorgung von Fundtieren in der Region langfristig sichern. (Quelle: Rheiderland Zeitung)
Angst vor Stall-Einbrüchen: Landwirte kritisieren heimliche Tierschutz-Videos
Immer wieder kommt es vor, dass Tierschützer in Ställe einbrechen, um mögliches Tierleid aufzudecken und die Aufnahmen an Medien weiterzugeben. Zuletzt sorgten TV-Berichte von verletzten Tieren auf einem Betrieb in Bad Sassendorf für Aufsehen. Landwirte wie Norbert Bömer-Schulte aus Eickelborn äußern inzwischen große Angst vor solchen Einbrüchen, selbst wenn in ihren Ställen keine Missstände herrschen.
- Stall-Einbrüche durch Tierschützer sorgen für Unsicherheit bei Landwirten.
- Auch Betriebe ohne Missstände fühlen sich bedroht.
Infobox: Die Debatte um heimliche Tierschutz-Videos führt zu wachsender Verunsicherung in der Landwirtschaft. (Quelle: derpatriot.de)
Krimi um Wolfshund Nanouk: Einschläferung droht
Dem siebenjährigen Wolfshund Nanouk aus der Fundtierunterkunft Spiegelsberge bei Halberstadt droht die Einschläferung. Das Veterinäramt des Landkreises Harz begründet diesen drastischen Schritt, während Tierschützer in Halberstadt und im gesamten Landkreis Harz um das Leben des Tieres kämpfen. Die Odyssee des Wolfshundes begann vor zwei Jahren und könnte nun ein tragisches Ende finden.
- Wolfshund Nanouk droht die Einschläferung.
- Tierschützer setzen sich für das Tier ein.
Infobox: Der Fall Nanouk sorgt für Diskussionen über Tierschutz und behördliche Entscheidungen im Harz. (Quelle: Volksstimme)
Europas größte Wärmepumpe in Köln: Naturschutz-Bedenken verzögern Genehmigung
Die größte Wärmepumpe Europas soll im Hafen in Köln-Niehl entstehen und Tausende Kölner Haushalte mit grüner Wärme aus dem Rhein versorgen. Die Bezirksregierung Köln hat jedoch Bedenken hinsichtlich des Schutzes der Fische im Rhein. Die Wärmepumpe entnimmt Wasser aus dem Rhein, das in der Anlage um vier Grad Celsius abgekühlt wird. Das abgekühlte Wasser wird wieder in den Rhein geleitet, was insgesamt zu einer Abkühlung des Flusswassers um nur 0,4 Grad führt.
| Investitionssumme | 280 Millionen Euro |
|---|---|
| Fördergelder | 100 Millionen Euro (Bund und EU) |
| Inbetriebnahme geplant | Ende 2027, Anfang 2028 |
| Abkühlung des Rheins | 0,4 Grad Celsius |
- Fische und Kleinstlebewesen müssen herausgefiltert und zurückgeleitet werden.
- Die Genehmigung verzögert sich um ein Jahr.
Infobox: Die Mega-Wärmepumpe in Köln ist ein Vorzeigeprojekt, das jedoch wegen Naturschutz-Bedenken verzögert wird. (Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger)
Tierhaltungskennzeichnung: Bundesrat plant Abschaffung – Kritik von foodwatch
Der Agrarausschuss des Bundesrates hat sich dafür ausgesprochen, das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz aufzuheben. Dieses Gesetz sollte für mehr Transparenz bei der Haltung von Schweinen sorgen. Die Verbraucherorganisation foodwatch kritisiert diesen Schritt scharf. Geschäftsführer Dr. Chris Methmann bezeichnet die Entscheidung als „völlig falsches Signal“ und betont, dass die Deutschen mehr Tierwohl wollen und dafür auch mehr zahlen würden. Er fordert verbindliche Tierschutzstandards und finanzielle Unterstützung für Landwirte.
„Eine Tierhaltungskennzeichnung allein ändert ohne höhere verbindliche Tierschutzstandards sowieso nichts am millionenfachen Leid der Nutztiere in deutschen Ställen.“ (Dr. Chris Methmann, foodwatch)
- Der Bundesrat will das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz abschaffen.
- foodwatch fordert mehr Tierschutz und gesetzliche Mindeststandards.
- Die Abschaffung wird als Rückschritt für Transparenz und Tierwohl gewertet.
Infobox: Die geplante Abschaffung der Tierhaltungskennzeichnung stößt auf breite Kritik und wirft Fragen zur künftigen Transparenz und zum Tierschutz auf. (Quelle: Verbandsbüro)
Quellen:
- Sim-Fox, die dänische Fuchsattrappe für die Jagdhundeausbildung in Schliefanlagen
- Jede Menge Bewegung im Tierschutz
- Angst vor Stall-Einbrüchen: Lippstädter Landwirt kritisiert heimliche Tierschutz-Videos
- Tierschutz im Harz: Krimi um bissigen Wolfshund in Halberstadt: Nanouk droht die Einschläferung
- Rhein-Energie: Europas größte Wärmepumpe trifft auf Naturschutz-Bedenken in Köln
- Tierhaltungskennzeichnung: Bundesrat plant Abschaffung – Auswirkungen auf Tierschutz und Verbraucherschutz



















