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Unverständliche Gerichtsurteile und Missstände in der Nutztierhaltung
Im Landkreis Landsberg sorgen tote Ziegen und nicht behandelte Kälber für Entsetzen und großes Interesse in der Bevölkerung. Viele Leserinnen und Leser fordern laut Augsburger Allgemeine strengere Überwachungsrichtlinien und zeigen Unverständnis darüber, wie es zu solchen Missständen kommen konnte. Auch in Nachbarlandkreisen gibt es Berichte über Kühe, die nicht ausreichend versorgt werden, und Schweine, die tot im Stall lagen.
Die Berichterstattung macht deutlich, dass die Kontrollen in der Nutztierhaltung nicht ausreichend sind und dringender Handlungsbedarf besteht. Die Skandale rund um den Tierschutz häufen sich, und es wird die Frage gestellt, wann endlich wirksame Änderungen erfolgen.
Viele fordern strengere Überwachungsrichtlinien und verstehen nicht, wie es zu diesen Missständen kommen konnte. (Augsburger Allgemeine)
- Mehrere Fälle von toten oder nicht behandelten Nutztieren im Landkreis Landsberg und Umgebung
- Unzureichende Kontrollen werden als Hauptproblem benannt
- Öffentliche Forderung nach strengeren Richtlinien und mehr Tierschutz
Infobox: Die jüngsten Skandale in Bayern zeigen, dass die Überwachung der Nutztierhaltung lückenhaft ist und die Forderungen nach Reformen lauter werden. (Augsburger Allgemeine)
Alarmierende Tierschutzprobleme in der Ferienzeit – Einblicke aus Zürich
Im Kanton Zürich werden täglich bis zu sechs Meldungen aus der Öffentlichkeit zu möglichen Tierschutzverstößen beim kantonalen Veterinäramt eingereicht. Laut Neue Zürcher Zeitung wurden im Jahr 2024 insgesamt 254 Strafverfahren wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet, davon 55 gegen Hundehalter und 19 gegen Katzenhalter. Besonders dramatisch sind Einzelfälle: Eine 25-jährige Hundehalterin ließ ihren Hund zwei Wochen allein in der Wohnung zurück, was zu einer Geldstrafe von 5400 Franken führte. In einem weiteren Fall setzte eine 27-jährige Frau ihren Welpen am Flussufer aus und wurde zu 4500 Franken Geldstrafe verurteilt.
Auch das illegale Einführen von Tieren ist ein Problem: In 267 Fällen wurden 2024 Hunde oder Katzen illegal aus dem Ausland in die Schweiz gebracht. Das Veterinäramt warnt, dass dies nicht nur Tierschutzfragen, sondern auch Gesundheitsrisiken für Mensch und Tier birgt.
| Jahr | Strafverfahren gesamt | davon Hunde | davon Katzen | illegale Tierimporte |
|---|---|---|---|---|
| 2024 | 254 | 55 | 19 | 267 |
- Bis zu sechs Tierschutzmeldungen täglich beim Veterinäramt Zürich
- Neue Regel: Theoriekurs mit Prüfung für neue Hundehalter seit Juni 2024
- Illegale Tierimporte betreffen ausschließlich Hunde und Katzen
- Geldstrafen für Tierquälerei zwischen 3300 und 5500 Franken
„Wer Tiere aus dem Ferienland mitbringe, tangiere nicht nur Fragen des Tierschutzes. Es bestehe auch eine konkrete Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier.“ (Neue Zürcher Zeitung)
Infobox: Die Ferienzeit bringt eine Zunahme an Tierschutzverstößen, insbesondere durch Aussetzen oder illegale Einfuhr von Tieren. Die Behörden reagieren mit Geldstrafen und neuen Auflagen für Tierhalter. (Neue Zürcher Zeitung)
Personalwechsel bei der Bundestierschutzbeauftragten: Kritik an der neuen Doppelrolle
Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer hat vorgeschlagen, Silvia Breher als neue Bundestierschutzbeauftragte zu berufen. Breher ist bereits Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesagrarministerium und war zuvor Geschäftsführerin des Kreislandvolkverbandes Vechta. Sie sieht ihre neue Aufgabe als große Verantwortung und Herzensanliegen und möchte mit Tierschutzverbänden, Landwirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft in Dialog treten, berichtet agrarheute.com.
Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert die geplante Doppelrolle scharf. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, äußert „maximale Verwunderung“, da Breher als Staatssekretärin für Tierschutz zuständig sei und als Bundestierschutzbeauftragte unabhängig arbeiten solle. Die bisherige Amtsinhaberin Ariane Kari wird Ende August abgelöst. Sie hatte zuletzt eigene Tierschutzempfehlungen und eine Stellungnahme zu einem Normenkontrollverfahren beim Bundesverfassungsgericht verfasst.
- Silvia Breher soll neue Bundestierschutzbeauftragte werden
- Kritik an der fehlenden Unabhängigkeit durch die Doppelrolle
- Ariane Kari scheidet Ende August aus dem Amt aus
- Letzte Amtshandlungen: Tierschutzempfehlungen und Stellungnahme zu Schweinehaltung
„Die Parlamentarische Staatssekretärin ist qua Amt zuständig für Tierschutz. Wie soll das also gehen? Frau Breher wird wohl kaum mit sich selbst beraten können.“ (Thomas Schröder, Deutscher Tierschutzbund, agrarheute.com)
Infobox: Die geplante Berufung von Silvia Breher zur Bundestierschutzbeauftragten stößt auf Kritik, da sie weiterhin Staatssekretärin bleibt und damit keine unabhängige Kontrolle gewährleistet ist. (agrarheute.com)
BfL fordert echte Tierschutzreform statt Symbolpolitik
Die Bürger für Lübeck (BfL) fordern laut HL-live eine grundlegende Wende in der deutschen Tierschutzpolitik. Der aktuelle Gesetzesentwurf wird als mutlos und lückenhaft kritisiert. Im internationalen Vergleich hinke Deutschland hinterher: Während in den USA mit dem PACT-Gesetz Tierquälerei als schweres Verbrechen gilt, werde sie hierzulande oft nur mit Bußgeldern geahndet.
Die BfL fordert unter anderem härtere Strafen für Tierquälerei – bis zu 7 Jahre Freiheitsstrafe bei besonders abscheulichen Taten wie Ertränken, Verbrennen oder sexueller Nötigung von Tieren. Weitere Forderungen sind die rechtliche Anerkennung von Tierwürde und -wohl, wirksame Sanktionen und Kontrollen, sowie eine schnelle Weitervermittlung beschlagnahmter Tiere innerhalb von 14 Tagen.
- Bis zu 7 Jahre Freiheitsstrafe für schwere Tierquälerei gefordert
- Rechtliche Anerkennung von Tierwürde und -wohl
- Schnelle Gerichtsentscheidungen zur Weitervermittlung beschlagnahmter Tiere
- Kritik an Symbolpolitik und mangelnder Durchsetzung
„Tierquälerei ist keine Ordnungswidrigkeit, sondern ein Gewaltverbrechen. Wer Tiere schändet, gehört hinter Gitter – nicht auf freien Fuß.“ (Lothar Möller, BfL, HL-live)
Infobox: Die BfL fordert eine konsequente Reform des Tierschutzrechts mit härteren Strafen und effektiveren Kontrollen, um Tierleid in Deutschland wirksam zu bekämpfen. (HL-live)
Fritzlarer Verein kämpft für Katzen und Igel
Der neu gegründete Tierschutzverein „Katzenliebe & Igelglück Fritzlar“ hat in den ersten drei Monaten seines Bestehens bereits 23 erwachsene Katzen und 20 Kitten kastriert, versorgt, vermittelt, wieder freigelassen oder auf ihrem letzten Weg begleitet. Wie HNA berichtet, ist die Streunerpopulation in Fritzlar sehr hoch, und das Tierheim Beuern hat keine Kapazitäten mehr. Der Verein kümmert sich auch um Igel, die laut Vorsitzender Nicole Senge vor dem Aussterben stehen, wenn sich niemand engagiert.
Der Verein besteht aus 28 Mitgliedern, davon etwa 14 aktive, und arbeitet ehrenamtlich. Die Mitglieder betreuen Futterstellen, führen Fangaktionen durch und versorgen die Tiere medizinisch. Die Tierarztkosten sind hoch, und der Verein hofft auf weitere Unterstützung sowie die Einführung einer Katzenschutzverordnung in Fritzlar.
- 23 erwachsene Katzen und 20 Kitten in drei Monaten kastriert und versorgt
- Verein besteht aus 28 Mitgliedern, davon 14 aktiv
- Auch Igel werden betreut – vier Tiere bereits versorgt
- Tierheim Beuern ist voll, Verein stößt an Kapazitätsgrenzen
„Wir machen das alle ehrenamtlich, es ist fast wie ein Vollzeitjob.“ (Nicole Senge, HNA)
Infobox: Der Verein „Katzenliebe & Igelglück Fritzlar“ leistet wichtige Arbeit für den Tierschutz vor Ort, stößt aber an Kapazitäts- und Finanzierungsgrenzen. (HNA)
Quellen:
- (S+) Meinung: Tierschutzbeauftragte Ariane Kari: Hier liegt der Hund begraben- Kolumne
- Totes Kalb: Ein unverständliches Gerichtsurteil
- Unterschätzte Tierschutzprobleme in den Ferien – ein Blick hinter die Fälle aus Zürich
- Landwirtschaftsminister will Silvia Breher als neue Tierschutz-Beauftragte
- Tierschutz: BfL fordert echte Reform statt Symbolpolitik
- Katzenliebe & Igelglück: Fritzlarer Verein kämpft für ein besseres Leben der Tiere












