Tierschutz im Wandel: Bundestierschutzbeauftragte geht, Tierheime und Politik unter Druck

Tierschutz im Wandel: Bundestierschutzbeauftragte geht, Tierheime und Politik unter Druck

Autor: Tierische Freude Redaktion

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Kategorie: News

Zusammenfassung: Die Amtszeit der Bundestierschutzbeauftragten Ariane Kari endet 2025, was Kritik von Tierschützern auslöst; Tierheime und Gemeinden kämpfen europaweit mit Überlastung.

Amtszeit der Bundestierschutzbeauftragten Kari wird nicht fortgesetzt

Der Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) hat entschieden, die Amtszeit der Bundestierschutzbeauftragten Ariane Kari nicht über den 31. August 2025 hinaus zu verlängern. Kari, die 2023 von Rainers Vorgänger Cem Özdemir (Grüne) berufen wurde, hatte das Amt erst seit kurzer Zeit inne. Ein Sprecher des Ministers begründete die Entscheidung mit den aktuellen haushälterischen und politischen Rahmenbedingungen, die eine strukturelle Überprüfung der eingesetzten Ressourcen innerhalb der Bundesregierung erforderten.

Die Bundestierschutzbeauftragte arbeitet unabhängig, ist aber beim Bundeslandwirtschaftsministerium angesiedelt. Ihre Aufgaben umfassen die Mitwirkung bei der Gesetzgebung in Tierschutzbelangen, das Bekämpfen von Missständen im Umgang mit Tieren sowie die Funktion als Ansprechpartnerin für Organisationen und Bürger. Die Union hatte die neu geschaffene Stelle von Anfang an als „überflüssig und falsch“ abgelehnt.

Die Grünen-Tierschutzexpertin Zoe Mayer kritisierte die Entscheidung als nicht nachvollziehbar und vermutet politische Motive hinter der Entlassung. Sie betonte, dass bei einer Nachbesetzung auf die Unabhängigkeit des Amtes geachtet werden müsse, um Tieren eine Stimme in der Politik zu geben.

Auch der Deutsche Tierschutzbund sprach von einem „tierschutzpolitischen Beben“ und warf dem Minister vor, das Vertrauen der Tierschützer verspielt zu haben. Präsident Thomas Schröder bedauerte, dass die Expertise von Kari nicht weiter genutzt werde. Ariane Kari selbst kündigte an, sich weiterhin für die Rechte und den Schutz der Tiere einzusetzen.

  • Amtszeit von Ariane Kari endet am 31. August 2025
  • Entscheidung begründet mit politischen und haushälterischen Rahmenbedingungen
  • Kritik von Grünen und Tierschutzbund an fehlendem politischen Mut

Infobox: Die Zukunft des Amtes der Bundestierschutzbeauftragten ist nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums derzeit offen. (Quelle: DIE ZEIT)

Tierschutz in Düsseldorf: Politische Stimme seit 2014

Seit 2014 ist der Tierschutz in Düsseldorf im Stadtrat vertreten. Die Partei für Tierschutz – T I E R S C H U T Z Düsseldorf setzt sich seitdem kontinuierlich für die Belange der Tiere ein. Torsten Lemmer, Spitzenkandidat der Partei, erklärte, dass aus Gründen der Nachhaltigkeit und zum Schutz der Ressourcen bewusst nur ein Wahlplakat in der Nähe des Hofgartens aufgestellt wurde. Damit wolle man sowohl wahlberechtigte Bürger als auch diejenigen, die nicht wählen können, ansprechen und auf die politische Arbeit für Tiere aufmerksam machen.

Die Partei engagiert sich unter anderem gegen Tierversuche am Universitätsklinikum Düsseldorf, gegen den Einsatz von Pferden im Karneval und Brauchtum sowie für den Schutz verletzter oder verstorbener Tiere im Stadtgebiet. Seit 2014 werden regelmäßig Anträge gestellt, um den Tierschutz in Düsseldorf tatsächlich zu verbessern. Ein weiteres Ziel ist es, dass in Düsseldorf keine Tiere mehr in Zirkussen auftreten müssen.

  • Seit 2014 kontinuierliche Vertretung des Tierschutzes im Düsseldorfer Stadtrat
  • Nachhaltige Wahlkampfführung mit nur einem Plakat
  • Forderung: Keine Tiere mehr in Zirkussen in Düsseldorf

Infobox: Die Partei für Tierschutz setzt sich für eine Fortsetzung der politischen Arbeit für alle Tiere in Düsseldorf ein. (Quelle: Lokalkompass)

Austausch zu Tierschutz, Herausforderungen und geplanten Neubauten im Tierheim Mayen

Der Landtagsabgeordnete Torsten Welling (CDU) besuchte das Tierheim Mayen, um sich mit Tierheimleiterin Kristina Wagner und der Geschäftsführerin des Tierschutzvereins, Annett Peter, über aktuelle Herausforderungen und die Zukunft des Tierheims auszutauschen. Im Mittelpunkt standen die stark steigenden Kosten für medizinische Behandlungen und die Belastungen durch ausgesetzte oder verwilderte Tiere.

Beim Rundgang durch das neu fertiggestellte Hundehaus wurden die häufigsten Probleme der aufgenommenen Tiere thematisiert: Viele Tiere werden günstig gekauft und später als „Sache“ wieder abgegeben, weil sich die Halter die Unterhalts- oder Tierarztkosten nicht mehr leisten können. Das Tierheim übernimmt die Versorgung von Fundtieren für die umliegenden Gemeinden und ist dabei auf das Engagement ehrenamtlicher Helfer, Spenden sowie Rückhalt aus Politik und Gesellschaft angewiesen.

„Mein herzlicher Dank gilt den haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die sich mit großem Herzblut für das Wohl der Tiere einsetzen“, so Torsten Welling. „Das Tierheim Mayen leistet wertvolle Arbeit und verdient starke Unterstützung.“
  • Stark steigende Kosten für medizinische Behandlungen
  • Belastung durch ausgesetzte oder verwilderte Tiere
  • Versorgung von Fundtieren für umliegende Gemeinden
  • Abhängigkeit von ehrenamtlichem Engagement und Spenden

Infobox: Das Tierheim Mayen steht vor großen Herausforderungen und ist auf breite Unterstützung angewiesen. (Quelle: blick-aktuell.de)

Tierdramen auf Mallorca: Immer mehr ausgesetzte Katzen und Kätzchen

Auf Mallorca häufen sich die Fälle, in denen trächtige Katzen und hilflose Kätzchen auf offener Straße ausgesetzt werden. Besonders im Ort Sa Pobla mussten Mitarbeiter der Stadtverwaltung an einem einzigen Wochenende 21 ausgesetzte Tiere aufnehmen. Das Budget der Gemeinde für Tierschutz ist mit 8.000 Euro restlos aufgebraucht – eine Summe, die kaum für medizinische Versorgung, Entwurmung, Kastration und Mikrochip ausreicht, wie es das spanische Tierschutzgesetz vorschreibt.

Laut dem stellvertretenden Bürgermeister Antoni Simó Tomàs werden inzwischen 80 Prozent der Straßenkatzen in Sa Pobla kontrolliert, entwurmt und versorgt. Die Gemeinde arbeitet dabei mit lokalen Tierschutzvereinen und Tierärzten zusammen. Dennoch droht das System zu kippen, da immer mehr Privatleute verletzte Tiere zum Tierarzt bringen und erwarten, dass die Gemeinde zahlt, oder trächtige Katzen einfach aussetzen. Die Nachbargemeinde Pollença soll nun helfen, die Kosten zu stemmen.

Ort Budget für Tierschutz Aufgenommene Tiere (an einem Wochenende) Versorgte Straßenkatzen
Sa Pobla 8.000 Euro 21 80 %

In Deutschland drohen für das Aussetzen einer Katze Bußgelder von bis zu 25.000 Euro, bei Tierquälerei sogar bis zu drei Jahre Haft. Das deutsche Tierschutzgesetz verpflichtet die Kommunen, Fundtiere aufzunehmen und zu versorgen. Dennoch sind viele Tierheime auch in Deutschland überfüllt und auf Spenden angewiesen.

  • 8.000 Euro Budget für Tierschutz in Sa Pobla aufgebraucht
  • 21 ausgesetzte Tiere an einem Wochenende aufgenommen
  • Bußgeld in Deutschland bis zu 25.000 Euro, bis zu drei Jahre Haft bei Tierquälerei

Infobox: Das Aussetzen von Tieren ist sowohl auf Mallorca als auch in Deutschland ein wachsendes Problem, das Gemeinden und Tierschutzvereine an ihre Grenzen bringt. (Quelle: Mallorca Magazin)

Quellen: