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Tierschutz an Naturgewässern: Verhaltenstipps für Badende
Bayerns Seen und Flüsse sind nicht nur beliebte Erholungsorte, sondern auch Lebensraum für zahlreiche scheue Tierarten. Der Bund Naturschutz (BN) weist darauf hin, dass insbesondere Vögel und andere Tiere bevorzugt in Bereichen verweilen, die von Menschen selten betreten werden. Andreas Zahn, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Mühldorf, betont: „Das A und O ist: seinem Trieb zur Einsamkeit nicht nachgeben.“ Es wird geraten, ausschließlich die ausgewiesenen Badestellen zu nutzen und keine neuen Trampelpfade anzulegen, um die Tiere nicht zu stören.
Störungen durch plötzlich auftauchende Ausflügler können während der Aufzucht des Nachwuchses dazu führen, dass Jungtiere längere Zeit nicht gefüttert werden. Besonders im Spätsommer und Herbst halten sich viele Vögel an Bayerns Seen und Flüssen auf, die dort überwintern. Wer baden, Boot fahren oder paddeln möchte, sollte sich vorab über eventuelle Sperrungen informieren. Entenvögel, die auf dem Wasser rasten, sollten nicht aufgescheucht werden.
Ein weiterer Aspekt betrifft die Verwendung von Sonnencreme: Beim Baden gelangen Bestandteile der Creme ins Wasser. Es wird empfohlen, auf mineralische Sonnenschutzmittel zurückzugreifen, da diese weniger schädlich für Flora und Fauna sind. Eltern sollten darauf achten, dass Kinder keine Wassertiere jagen, da manche Frösche empfindlich auf Handschweiß und Sonnencreme reagieren. Auch das bloße Berühren kann den Tieren schaden. Hundehalter werden gebeten, ihre Tiere so zu führen, dass sie keine anderen Tiere erschrecken.
„Man sollte sich nicht abseits der üblichen Badestellen bewegen und keine neuen Trampelpfade anlegen.“ (Andreas Zahn, Bund Naturschutz)
| Empfohlene Maßnahmen | Begründung |
|---|---|
| Nur ausgewiesene Badestellen nutzen | Schutz von brütenden und rastenden Tieren |
| Vorher über Sperrungen informieren | Vermeidung von Störungen, insbesondere bei Vögeln |
| Mineralische Sonnencreme verwenden | Weniger schädlich für Wasserlebewesen |
| Keine Tiere berühren oder jagen | Schutz empfindlicher Arten wie Frösche |
| Hunde anleinen und kontrollieren | Vermeidung von Stress für Wildtiere |
Infobox: Der Bund Naturschutz empfiehlt, Rücksicht auf Tiere an Naturgewässern zu nehmen, um deren Lebensraum zu schützen. Besonders wichtig sind das Meiden von abgelegenen Uferbereichen, die Verwendung umweltfreundlicher Sonnencreme und ein respektvoller Umgang mit Tieren und deren Nachwuchs. (Quelle: Ntv)
Tierschutz unter Minister Alois Rainer: Kritik und Rückschritte
Laut dem Pressepapier „100 Tage Kurswechsel“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums tauchen die Begriffe „Tierschutz“ oder „Tierwohl“ nicht auf. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, kritisiert, dass Minister Alois Rainer in den ersten 100 Tagen der Bundesregierung nichts für den Tierschutz bewegt habe. Rainer selbst gibt an, Politik für die Landwirtschaft und Lebensmittelbranche zu machen, nicht aber für die Tiere.
Nach seiner Amtseinführung kündigte Rainer an, nicht am Verbot der tierschutzwidrigen Anbindehaltung von Rindern ab 2035 festzuhalten, wie es die Vorgängerregierung vorgesehen hatte. Trotz Kritik von Tier- und Artenschützern wurde das Vorhaben, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen, weiterverfolgt. Die Übergangsregelung für die staatliche Tierhaltungskennzeichnung wurde bis März 2026 verlängert, obwohl sie laut Kritikern keine Verbesserung der Haltungsbedingungen bewirkt.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Entlassung der bisherigen Bundestierschutzbeauftragten Ariane Kari. Ihr Vertrag endet gegen ihren Willen. Thomas Schröder bezeichnet dies als „tierschutzpolitisches Beben“ und bedauert die Entscheidung, da Kari das Amt fachlich und politisch hervorragend ausgefüllt habe. Die Tierschutzgemeinschaft sieht sich durch diese Personalentscheidung nicht ausreichend vertreten.
„Bisher sieht es so aus, als ob sich mit Rainer die Uhren im Tierschutz zurückdrehen.“ (Thomas Schröder, Deutscher Tierschutzbund)
- Keine Erwähnung von Tierschutz im 100-Tage-Papier des Ministeriums
- Verzicht auf das Verbot der Anbindehaltung von Rindern ab 2035
- Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht trotz wissenschaftlicher Kritik
- Verlängerung der Tierhaltungskennzeichnung bis März 2026
- Entlassung der Bundestierschutzbeauftragten Ariane Kari
Infobox: Die ersten 100 Tage unter Minister Rainer sind von Rückschritten im Tierschutz geprägt. Wichtige Vorhaben wurden gestoppt oder verzögert, und die Entlassung der Bundestierschutzbeauftragten sorgt für Unmut in der Tierschutzgemeinschaft. (Quelle: IG Wild beim Wild)
10-Punkte-Plan für ein tierfreundliches Düsseldorf
Niclas Ehrenberg, Kandidat der Partei für Tierschutz, hat einen 10-Punkte-Plan für Düsseldorf 2025–2030 vorgestellt. Ziel ist eine Stadt, in der Tierschutz, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit eng miteinander verknüpft sind. Der Plan sieht unter anderem vor, die Zuschüsse für das Tierheim Düsseldorf auf mindestens 1.000.000 Euro zu erhöhen, um die Versorgung und medizinische Betreuung langfristig zu sichern. Zudem sollen neue Ausbildungsplätze im Bereich Tierpflege geschaffen werden.
Weitere Maßnahmen sind die Einrichtung einer Wildtierauffangstation am Stadtrand in Kooperation mit Umwelt- und Naturschutzverbänden sowie Futter- und Wasserstationen in allen Stadtteilen, betrieben von Ehrenamtlichen und Vereinen. Ein Verbot der Tötung gesunder Tiere, der Ausbau von Pflegeplätzen und Vermittlungsnetzwerken sowie die Förderung von Grünflächen und Artenvielfalt durch die Landesgartenschau sind ebenfalls Teil des Plans. Ein kommunaler Tierschutzpreis in Höhe von 5.000 Euro soll herausragendes Engagement würdigen.
- Tierheim Düsseldorf nachhaltig sichern – Zuschüsse auf mind. 1.000.000 Euro erhöhen
- Wildtierauffangstation am Stadtrand
- Futter- und Wasserstationen in allen Stadtteilen
- Verbot der Tötung gesunder Tiere
- Landesgartenschau zur Förderung von Grünflächen und Artenvielfalt
- Kommunaler Tierschutzpreis – 5.000 €
- Tierfreundliche Stadtgestaltung (insektenfreundliche Bepflanzung, Nistkästen, Schutz vor Lichtverschmutzung, Verkehrsberuhigung)
- Ausbau von ÖPNV und Radwegen, gerechte Flächenverteilung
- Kulturelles Erbe progressiv beleben
- Tierschutzbildung in Schulen und Kitas
Torsten Lemmer, Spitzenkandidat, betont die gesellschaftspolitische Dimension: „Tierschutz, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit gehören untrennbar zusammen.“ Der Plan versteht sich als solidarische, ökologische und zukunftsorientierte politische Haltung.
Infobox: Der 10-Punkte-Plan für Düsseldorf setzt auf nachhaltigen Tierschutz, Bildung und eine enge Verknüpfung mit Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit. Besonders hervorzuheben ist die geplante Erhöhung der Tierheim-Zuschüsse auf mindestens 1.000.000 Euro. (Quelle: Lokalkompass)
Zuhause gesucht für Bounty: Tierschutzvermittlung in München
In München wird für den Mischlingswelpen Bounty ein neues Zuhause gesucht. Das Angebot stammt von Tiervermittlung.de und wird über Deine Tierwelt veröffentlicht. Interessenten werden darauf hingewiesen, beim Welpenkauf auf verschiedene Kriterien zu achten: Die Beziehung zwischen Züchter und Tieren sollte vertraut wirken, das Muttertier sollte vor Ort sein und die Haltung der Tiere muss sauber und artgerecht sein.
Wichtige Hinweise betreffen auch die Gesundheit der Welpen: Sie sollten geimpft und entwurmt sein. Die Übergabe sollte niemals an einer Raststätte oder aus dem Kofferraum erfolgen, sondern immer mit einem Termin beim Züchter zu Hause. Seriöse Züchter interessieren sich für die neue Umgebung ihrer Schützlinge und stehen auch nach dem Kauf für Fragen zur Verfügung.
- Vertrautes Verhältnis zwischen Züchter und Tieren
- Muttertier vor Ort
- Saubere und artgerechte Haltung
- Geimpfte und entwurmte Welpen
- Übergabe beim Züchter zu Hause
Infobox: Für den Mischlingswelpen Bounty wird ein liebevolles Zuhause gesucht. Beim Welpenkauf sollten Interessenten auf eine seriöse Vermittlung und artgerechte Haltung achten. (Quelle: Deine Tierwelt)
Kritik an möglicher Ernennung von Silvia Breher zur Tierschutzbeauftragten
Der Vorschlag von Landwirtschaftsminister Alois Rainer, die Parlamentarische Staatssekretärin Silvia Breher (CDU) zur neuen Tierschutzbeauftragten der Bundesregierung zu ernennen, stößt auf massive Kritik. Tierschutzorganisationen bemängeln, dass der Posten damit nicht mehr unabhängig sei. Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Zoe Mayer bezeichnet dies als „herben Rückschlag“ für den unabhängigen und glaubwürdigen Tierschutz in Deutschland.
Breher ist in Personalunion auch Parlamentarische Staatssekretärin beim Landwirtschaftsministerium und stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende. Sie sieht das Amt als „Herzensanliegen“ und möchte sich für das Wohl der Tiere einsetzen. Minister Rainer betont, dass die Neubesetzung ohne neue Bürokratie und zusätzliche Belastung des Bundeshaushaltes erfolgen soll. Im Koalitionsvertrag ist von einer Halbierung der Beauftragten des Bundes die Rede.
Die Tierschutzbeauftragte soll laut Tätigkeitsbericht „politisch und fachlich unabhängig“ arbeiten. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, äußert Verwunderung über die Ernennung und sieht die Unabhängigkeit des Amtes gefährdet. Die Tierschutzstiftung Vier Pfoten kritisiert, dass Breher als Staatssekretärin die Positionen des Ministeriums vertreten müsse und somit keine unabhängige Stimme für die Tiere sein könne. Kritik gibt es auch an Brehers vorheriger Tätigkeit als Geschäftsführerin eines landwirtschaftlichen Interessenverbands im Zentrum der industriellen Tierhaltung.
„Die Ernennung von Silvia Breher als Bundestierschutzbeauftragte löst bei uns maximale Verwunderung aus.“ (Thomas Schröder, Deutscher Tierschutzbund)
Infobox: Die geplante Ernennung von Silvia Breher zur Tierschutzbeauftragten wird von Tierschutzorganisationen und Politikern als Rückschritt für die Unabhängigkeit des Amtes kritisiert. (Quelle: NWZonline)
Tierhalteverbote im Landkreis Landsberg: Wann werden sie ausgesprochen?
Im Landkreis Landsberg musste das Veterinäramt in diesem Jahr bereits „zwei oder drei“ Tierhalteverbote aus Tierschutzgründen aussprechen, ein weiteres Verbot wird derzeit geprüft. Anlass waren unter anderem Fälle, in denen ein Landwirt kranke Kälber nicht tierärztlich behandeln ließ, sondern sie sterben ließ, sowie ein Ziegenhof, auf dem mindestens 80 Ziegen verendeten und 40 kranke Tiere gerettet werden konnten. Dr. Michael Veith, Leiter des Landsberger Veterinäramts, berichtet, dass das Amt immer wieder mit solchen Tragödien konfrontiert ist.
| Fall | Maßnahme |
|---|---|
| Kranke Kälber nicht behandelt | Tierhalteverbot ausgesprochen |
| Mindestens 80 verendete Ziegen, 40 gerettete Tiere | Tierhalteverbot ausgesprochen |
Infobox: Im Landkreis Landsberg wurden in diesem Jahr bereits mehrere Tierhalteverbote wegen schwerer Tierschutzverstöße ausgesprochen. Die Behörden prüfen weitere Fälle. (Quelle: Augsburger Allgemeine)
Quellen:
- Bayern: Tierschutz an Naturgewässern - Worauf Badende achten sollten
- Tierschutz unter Rainer: Eine kritische Bilanz der ersten 100 Tage
- Tierschutz Düsseldorf: 10-Punkte-Plan – für ein tierfreundliches, soziales und klimafreundliches Düsseldorf
- Zuhause gesucht für Bounty (München) - Mischlingswelpen (Tierschutz)
- Silvia Brehers mögliche Ernennung zur Tierschutzbeauftragten ruft Kritik hervor
- Kranke Kälber, verendete Ziegen: In welchen Fällen werden Tierhalteverbote ausgesprochen?












