Tierschutz aktuell: Hoffnung für Hund Bella, mehr Geld für Tierheime und neue EU-Chippflicht

Tierschutz aktuell: Hoffnung für Hund Bella, mehr Geld für Tierheime und neue EU-Chippflicht

Autor: Tierische Freude Redaktion

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Kategorie: News

Zusammenfassung: Der Schutz von Tieren steht im Fokus: In mehreren Fällen greifen Behörden zum Wohl der Tiere ein, und die EU plant eine Chippflicht gegen illegalen Handel.

Tierschutz: Hoffnung für Hund Bella – Rückgabe vorerst gestoppt

Die junge Magyar-Vizsla-Hündin Bella sollte nach einem umstrittenen Gerichtsbeschluss an ihre ehemalige Besitzerin zurückgegeben werden, die sie im Februar fast zu Tode gehungert hatte. Das Veterinäramt München-Land hatte Bella damals sichergestellt und dem Münchner Tierheim übergeben, wo sie mit viel Einsatz wieder gesund gepflegt wurde. Die Landesanwaltschaft Bayern hat nun auf Drängen des Veterinäramts Beschwerde beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof eingelegt, da die gerichtlich verfügte Rückgabe – auch unter Auflagen wie monatlichen Tierarztbesuchen – als nicht ausreichend angesehen wird, um Bellas Wohl langfristig zu schützen. Die ursprünglich angeordnete Rückgabe wurde daraufhin nicht vollzogen.

Das Veterinäramt betont, dass der Schutz des Tierwohls sehr ernst genommen wird. Sollte Bella tatsächlich zur ehemaligen Besitzerin zurückkehren, werde ihre Situation engmaschig kontrolliert und weitere Maßnahmen geprüft, falls sich neue Hinweise auf tierschutzwidrige Zustände ergeben. Bellas Zukunft bleibt damit zwar ungewiss, doch ein Hoffnungsschimmer bleibt bestehen.

  • Hund Bella bleibt vorerst im Tierheim.
  • Gerichtsbeschluss zur Rückgabe wurde nicht vollzogen.
  • Veterinäramt und Landesanwaltschaft setzen sich für den Schutz des Tieres ein.

Infobox: Die Entscheidung über Bellas endgültiges Schicksal ist noch offen. Das Veterinäramt kündigt engmaschige Kontrollen an, sollte eine Rückgabe erfolgen. (Quelle: Grasbrunn Aktuell)

Mehr Kampfhunde und Exoten: Tierheim in Freiburg braucht dringend mehr Geld

Das Tierheim in Freiburg steht vor finanziellen Herausforderungen. Die Stadt Freiburg zahlt dem Tierschutzverein Freiburg, der das Tierheim betreibt, seit einigen Jahren eine jährliche Pauschale von rund 250.000 Euro. Laut Tierschutzverein verschlingen allein die Gehälter der Angestellten aktuell rund 560.000 Euro pro Jahr. Die Fördergelder sollen deshalb auf 550.000 Euro jährlich ansteigen, um die gestiegenen Kosten für Personal und Unterbringung zu decken.

Das Tierheim nimmt jährlich rund 300 Tiere auf, wobei die Anzahl in den letzten Jahren relativ konstant geblieben ist. Allerdings gibt es immer mehr schwer vermittelbare und kranke Tiere, die lange im Tierheim bleiben und versorgt werden müssen. Auch gefährliche Hunde zählen dazu. Die Auffangstation für exotische Tiere des Vereins "Dragon Shelter" soll erstmals eine jährliche Pauschale von 35.000 Euro von der Stadt erhalten. Bisher war die Auffangstation schnell überlastet, da sie keine regelmäßige Unterstützung bekam.

Förderung bisher Gehaltskosten Geplante Förderung Förderung Dragon Shelter
250.000 € 560.000 € 550.000 € 35.000 €
  • Jährlich rund 300 Tiere im Tierheim Freiburg.
  • Immer mehr schwer vermittelbare und kranke Tiere.
  • Erstmals Förderung für Auffangstation für exotische Tiere.

Infobox: Die Stadt Freiburg plant, die Förderung für das Tierheim auf 550.000 Euro und für die Auffangstation für Exoten auf 35.000 Euro jährlich zu erhöhen. (Quelle: SWR)

Tierschutz in Blaustein: Abgemagerte Pferde – Veterinäramt überwacht Hof „engmaschig“

In Blaustein sorgt der Zustand einiger Pferde auf einem Hof für Besorgnis. Es wird geprüft, ob die Tiere schlecht ernährt sind oder ob ihr Zustand auf das hohe Alter zurückzuführen ist, wodurch sie ihr Futter nicht mehr gut verwerten oder wenig fressen. Das Veterinäramt überwacht den Hof „engmaschig“, um das Wohl der Tiere sicherzustellen.

Die genaue Ursache für den Zustand der Pferde ist noch nicht abschließend geklärt. Das Veterinäramt bleibt jedoch aufmerksam und kontrolliert regelmäßig, um tierschutzwidrige Zustände auszuschließen.

  • Veterinäramt kontrolliert Hof in Blaustein regelmäßig.
  • Unklar, ob schlechte Ernährung oder Alter der Pferde Ursache ist.

Infobox: Das Veterinäramt überwacht den Hof in Blaustein engmaschig, um das Wohl der Pferde zu gewährleisten. (Quelle: swp.de)

Tierschutz: EU-Beschluss gegen illegalen Tierhandel

Nach langen Verhandlungen hat der zuständige Ausschuss des EU-Parlaments einen Kompromiss zur Bekämpfung des illegalen Hunde- und Katzenhandels gefunden. Mit der neuen „Hunde- und Katzenverordnung“ wird eine Chip-Verpflichtung für Züchter eingeführt. Private Haustierbesitzer sind von der Verordnung nicht betroffen. Laut der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ kann derzeit die Herkunft von 79 Prozent der in Europa nachgefragten Hunde auf keine überprüfbaren oder legalen Quellen zurückgeführt werden. Der jährliche Bedarf an Hunden wird in der EU auf einen Wert von 4,6 Milliarden Euro geschätzt, in Österreich sind es mehr als 54 Millionen Euro.

In Österreich gilt bereits eine Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Zuchtkatzen, nicht aber für alle Katzen. Die neue EU-Verordnung sieht vor, dass gezüchtete Tiere über eine EU-weite Datenbank nachverfolgt werden können. Hobbyzüchter und der Zoohandel bleiben ausgenommen, ebenso wie klassische „Bauernhofkatzen“. Die Mindestvorschriften für Unterbringung und Fütterung wurden aufgeweicht, und bei Hunden im Ausland gelten die Regeln erst ab dem fünften Tier.

Hunde ohne überprüfbare Herkunft (EU) Jährlicher Bedarf an Hunden (EU) Jährlicher Bedarf an Hunden (Österreich)
79 % 4,6 Mrd. € 54 Mio. €
  • Chip-Pflicht für gezüchtete Hunde und Katzen in der EU.
  • Hobbyzüchter und Zoohandel ausgenommen.
  • Regeln für Hunde im Ausland gelten erst ab dem fünften Tier.
„Die Schlupflöcher für die kriminellen Händler bleiben erhalten. Wir können weiterhin die Herkunft der verkauften Welpen nicht lückenlos rückverfolgen.“ (Veronika Weissenböck, Vier Pfoten)

Infobox: Die EU führt eine Chip-Pflicht für gezüchtete Hunde und Katzen ein, um den illegalen Handel einzudämmen. Die Herkunft von 79 Prozent der Hunde in Europa ist derzeit nicht überprüfbar. (Quelle: Kleine Zeitung)

EU-weite Chippflicht für gezüchtete Welpen und Kätzchen naht

Der Agrarausschuss des Europaparlaments hat erstmals verpflichtende Mindestregeln für den Handel mit Katzen und Hunden befürwortet. Wer Welpen oder Kätzchen auf den Markt bringt, muss diese künftig verpflichtend und unter Strafandrohung amtlich registrieren und mit einem Mikrochip versehen. Dies gilt sowohl für Züchter innerhalb der EU als auch für Importe aus Drittstaaten.

  • Verpflichtende Registrierung und Chippflicht für gezüchtete Welpen und Kätzchen.
  • Gilt für Züchter in der EU und Importe aus Drittstaaten.

Infobox: Die EU plant eine einheitliche Chippflicht für gezüchtete Welpen und Kätzchen, um Missbrauch und Betrug im Handel einzudämmen. (Quelle: DiePresse.com)

Quellen: