Tierschutz aktuell: Bark Dates, Vogelspinnen-Schmuggel und PETA-Initiativen im Fokus

Tierschutz aktuell: Bark Dates, Vogelspinnen-Schmuggel und PETA-Initiativen im Fokus

Autor: Tierische Freude Redaktion

Veröffentlicht:

Kategorie: News

Zusammenfassung: In Mönchengladbach fördern Bark Dates die Vermittlung von Tierschutzhunden, während Katja Schmitt mit Tierfotografie für mehr Bewusstsein sorgt. Der Zoll entdeckte 1.500 geschmuggelte Vogelspinnen am Flughafen Köln/Bonn; PETA bietet 125.000 Euro für einen veganen Fischertag in Memmingen und in den Niederlanden sind Milliardeninvestitionen für besseren Tierschutz geplant.

Bark Dates in Mönchengladbach: Neue Wege zur Hundeadoption

In Mönchengladbach gibt es seit rund einem Jahr die sogenannten Bark Dates, bei denen Hunde aus dem Tierschutz auf der Suche nach einem neuen Zuhause vorgestellt werden. Das Konzept ähnelt einem Speed Dating für Haustiere und findet im Beller Park statt. Besonders der 13 Monate alte Pepe, der von der „Hunderettung Europa“ aus Rumänien nach Deutschland gebracht wurde, sucht dringend eine Familie. Pepe lebt derzeit in einer Tierpension, die für ihn jedoch zu laut und chaotisch ist. Seine Betreuerin Jasmin Henseler beschreibt ihn als „jung und lernwillig“, betont aber, dass er eine Familie mit Vorerfahrung benötigt.

Am Sonntagvormittag, dem 12. Juli, hatte Pepe die Chance, bei einem Bark Date seine neue Familie kennenzulernen. Die Veranstaltung bietet Interessenten die Möglichkeit, Hunde in entspannter Atmosphäre zu treffen und sich direkt mit den Betreuern auszutauschen. Ziel ist es, die Vermittlungschancen für Tierschutzhunde zu erhöhen und ihnen ein passendes Zuhause zu ermöglichen.

  • Bark Dates finden regelmäßig im Beller Park statt.
  • Hunde wie Pepe profitieren von der persönlichen Begegnung mit potenziellen Adoptanten.
  • Die Vermittlung erfolgt über Organisationen wie „Hunderettung Europa“.
„Er ist jung und lernwillig – braucht aber eine Familie mit Vorerfahrung.“ (Jasmin Henseler, Betreuerin)

Infobox: Bark Dates bieten eine innovative Plattform für die Vermittlung von Tierschutzhunden und ermöglichen persönliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier. (Quelle: RP Online)

Tierfotografie für den Tierschutz: Katja Schmitt aus Weil

Katja Schmitt, eine 36-jährige Tierärztin aus Weil, engagiert sich mit ihrer Kamera für den Tierschutz und die Bildungsarbeit. Sie fotografiert Wildtiere, oft direkt vor ihrer Haustür, und möchte damit das Bewusstsein für die heimische Tierwelt stärken. Auch Regen hält sie nicht davon ab, in die Natur zu gehen: Ausgestattet mit einem Tarnumhang und barfuß watet sie durch den Bach am südöstlichen Ortsrand von Weil, um Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten und zu fotografieren.

Für Schmitt steht hinter ihrer Arbeit vor allem der Wunsch nach angemessener Bildung. Sie möchte mit ihren Bildern zeigen, wie wichtig es ist, die Natur und ihre tierischen Bewohner zu schützen. Ihre Fotos dienen nicht nur dem Tierschutz, sondern auch der Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung.

  • Katja Schmitt ist Tierärztin und Naturfotografin.
  • Sie fotografiert Wildtiere in ihrer unmittelbaren Umgebung.
  • Ihr Ziel ist es, durch Bildung und Aufklärung den Tierschutz zu fördern.

Infobox: Mit ihrer Tierfotografie setzt sich Katja Schmitt für mehr Bewusstsein und Bildung im Tierschutz ein. (Quelle: Augsburger Allgemeine)

Vogelspinnen-Schmuggel am Flughafen Köln/Bonn aufgedeckt

Am Flughafen Köln/Bonn hat der Zoll rund 1.500 Vogelspinnen in einem Paket aus Vietnam entdeckt, das als Kekslieferung deklariert war. Die Tiere waren in kleinen Kunststoffbehältern verpackt und sollten an einen Empfänger im Sauerland geliefert werden. Das Paket fiel den Beamten bereits vor drei Wochen wegen eines auffälligen Geruchs auf. Beim Öffnen fanden sie statt der deklarierten sieben Kilogramm Gebäck die zahlreichen Spinnen, von denen viele noch lebten, einige jedoch bereits verendet waren.

Der Kölner Zoll-Sprecher Jens Ahland erklärte, dass selbst erfahrene Zöllner von diesem Fund überrascht waren. Die verbliebenen lebenden Tiere wurden einem Spezialisten zur Pflege übergeben. Gegen den Empfänger des Pakets wurde ein Strafverfahren eingeleitet.

Anzahl der Spinnen Herkunftsland Verpackung Empfänger
1.500 Vietnam Kunststoffbehälter Sauerland
„Meine Kolleginnen und Kollegen am Flughafen werden zwar regelmäßig von verbotenen Paketinhalten aus aller Welt überrascht, doch der Inhalt dieses Pakets machte auch die Erfahrensten unter ihnen sprachlos.“ (Jens Ahland, Zoll-Sprecher)

Infobox: Der Zoll am Flughafen Köln/Bonn entdeckte 1.500 Vogelspinnen in einer angeblichen Kekslieferung aus Vietnam. (Quelle: DIE ZEIT)

PETA bietet 125.000 Euro für veganen Fischertag in Memmingen

Die Tierschutzorganisation PETA hat dem Fischertagsverein und dem Oberbürgermeister von Memmingen ein Angebot in Höhe von 125.000 Euro unterbreitet, wenn das traditionelle Heimatfest „Fischertag“ dauerhaft vegan ausgerichtet wird. Zusätzlich will PETA eine Forellenstatue auf dem Memminger Marktplatz finanzieren, um an die „zigtausend Opfer seit Beginn des Fischertags im 16. Jahrhundert“ zu erinnern.

Tanja Breining, Referentin für Fische und Meerestiere bei PETA, betont, dass mit dem Geld die Stadt am Fischertag in eine tierleidfreie Zone umgewandelt werden könnte. Das Angebot wurde den Organisatoren und dem Oberbürgermeister schriftlich übermittelt, eine Reaktion steht noch aus. Seit Jahren protestiert PETA gegen den Fischertag und hat in der Vergangenheit bereits Anzeige gegen die Veranstaltung erstattet.

  • PETA bietet 125.000 Euro für einen veganen Fischertag.
  • Eine Forellenstatue soll als Mahnmal aufgestellt werden.
  • Der Fischertag hat seinen Ursprung im Mittelalter und findet jährlich statt.
„Mit dem Geld von PETA könnte die Stadt künftig am Fischertag in eine tierleidfreie Zone umgewandelt werden; sie würde so ein internationales Zeichen für Modernität und Tierfreundlichkeit setzen.“ (Tanja Breining, PETA)

Infobox: PETA fordert ein veganes Heimatfest in Memmingen und bietet dafür 125.000 Euro sowie eine Forellenstatue an. (Quelle: Allgäuer Zeitung)

Niederlande: Milliardeninvestitionen für mehr Tierschutz

Die geplante Verschärfung des Tierschutzes in der niederländischen Landwirtschaft bis 2040 wird laut Universität Wageningen Investitionen von bis zu 8,4 Milliarden Euro erfordern. Die notwendigen Investitionen der Viehhalter werden auf insgesamt 5,9 bis 8,4 Milliarden Euro beziffert, wobei ein Rückgang des Viehbestands um 20 % angenommen wird. Zusätzlich werden jährliche Kosten von 1,3 bis 2,1 Milliarden Euro erwartet, einschließlich entgangener Nettoeinnahmen.

Ein erheblicher Teil der zusätzlichen Kosten entfällt auf Maßnahmen wie mehr Stallfläche pro Tier und einen erhöhten Arbeitsaufwand. Die Einbußen durch die strengeren Regeln reichen von 8 % des durchschnittlichen Referenzeinkommens in der Geflügelhaltung bis zu 200 % in der Schweinemast. Eine vollständige Überwälzung der Kosten auf die Verbraucherpreise würde zu einem Anstieg der jährlichen Ausgaben eines durchschnittlichen niederländischen Haushalts für tierische Erzeugnisse um 52 bis 88 Euro oder um 2,7 % bis 4,5 % führen.

Investitionen bis 2040 Jährliche Zusatzkosten Haushaltsmehrkosten/Jahr Viehbestandsreduktion
5,9 - 8,4 Mrd. € 1,3 - 2,1 Mrd. € 52 - 88 € (2,7% - 4,5%) 20 %
  • Viele Landwirte können die Investitionen nicht allein stemmen.
  • Die Kostensteigerungen könnten nur durch EU-weite Maßnahmen auf Verbraucher umgelegt werden.

Infobox: Die Niederlande planen bis 2040 Investitionen von bis zu 8,4 Milliarden Euro für mehr Tierschutz in der Landwirtschaft. (Quelle: DGS MAGAZIN)

PETA fordert Hundeführerschein nach Hunde-Attacke in Wiedergeltingen

Nach einer Hunde-Attacke auf eine 22-jährige Frau in Wiedergeltingen fordert die Tierschutzorganisation PETA die Einführung eines Hundeführerscheins in Bayern. Die Frau war mit ihrem Hund unterwegs, als mehrere Hunde aus einem Hof sie und ihr Tier angriffen. PETA sieht die Ursache für solche Vorfälle meist nicht bei den Hunden, sondern bei den Haltern, die oft Schwierigkeiten haben, das Verhalten und die Körpersprache der Tiere richtig zu deuten.

PETA fordert, dass künftige Hundehalter bereits vor der Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren und anschließend ein obligatorisches Praxisseminar in einer Hundeschule besuchen. In Niedersachsen gibt es bereits einen Sachkundenachweis für Hundehalter, und in München können sich Halter, die nach dem 1. Mai 2014 einen Hundeführerschein absolviert haben, ein Jahr lang von der Hundesteuer befreien lassen.

  • PETA fordert einen Hundeführerschein für Bayern.
  • Der Führerschein soll Theorie- und Praxisteile umfassen.
  • In Niedersachsen existiert bereits ein Sachkundenachweis.
  • In München gibt es eine Hundesteuerbefreiung für geprüfte Halter.
„Meist liegt das Problem nicht bei den Hunden selbst, sondern bei ihren Halterinnen und Haltern. Die eigentliche Ursache von Beißvorfällen ist somit in der Unwissenheit und nicht selten Fahrlässigkeit der Menschen zu suchen, nicht beim Tier.“ (Jana Hoger, PETA)

Infobox: Nach einer Hunde-Attacke fordert PETA einen verpflichtenden Hundeführerschein für Bayern. (Quelle: Augsburger Allgemeine)

Quellen: