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„Lebenshof“ im Saarland: Zuflucht für kriegsverletzte und behinderte Tiere
Im saarländischen Heusweiler bietet Lara Sohn mit dem Verein „Katzenstimme grenzenlos“ insgesamt zehn Katzen und fünf Hunden, die aus Kriegsgebieten wie der Ukraine und Bulgarien stammen, ein neues Zuhause. Zu den Schützlingen zählen unter anderem Katzendame Hedda, die bei einem Bombenangriff in der Ukraine ein Vorderbein und ihre Wirbelsäule verlor, sowie Tyra und Liesel, die ebenfalls aus dem Kriegsgebiet stammen – Tyra ohne Vorderbeine, Liesel querschnittgelähmt. Auch Hunde wie Snow, der mit einer Querschnittlähmung geboren und ausgesetzt wurde, und Lemon, die mit gebrochener Wirbelsäule gefunden wurde, leben nun auf dem Hof. (Quellen: STERN.de, DIE ZEIT)
Lara Sohn, die hauptberuflich als Buchhalterin an der Universität arbeitet, engagiert sich seit Jahren für Tiere, die keine Perspektive mehr hatten – sei es durch Kriegsverletzungen, angeborene Behinderungen oder Unfälle. Die Pflege der Tiere ist aufwendig: Jeden Morgen benötigt sie eineinhalb bis zwei Stunden, um alle Tiere zu versorgen, zu pflegen und zu füttern. Unterstützung erhält sie von Vereinsmitgliedern, Spenden und Patenschaften, die unter anderem für Windeln, Rutschsäcke, Rollstühle und Tierarztkosten aufkommen. (Quellen: STERN.de, DIE ZEIT)
„Was mich antreibt, ist die Liebe zu den Tieren und der Respekt vor dem Leben. Das macht es mir so leicht, das alles zu tun. Ich sehe das nicht als Arbeit an – und bin dankbar dafür, dass ich dieses Talent habe, mich um die Tiere so kümmern zu können.“ (Lara Sohn, STERN.de, DIE ZEIT)
Die Tiere zeigen trotz ihrer Einschränkungen große Lebensfreude: Hunde flitzen in Rollstühlen, Katzen bewegen sich mit „Rutschsäcken“ fort. Der Verein organisiert zudem Besuche in Kitas, Schulen und Altenheimen, um das Bewusstsein für das Leben von behinderten Tieren zu stärken und Spenden zu sammeln. Nadia Wattad vom Deutschen Tierschutzbund betont, wie wichtig es ist, dass gehandicapte Tiere eine gute Lebensqualität haben, und ermutigt zur Adoption solcher Tiere, die es besonders schwer haben, ein Zuhause zu finden. (Quellen: STERN.de, DIE ZEIT)
- 15 Tiere (10 Katzen, 5 Hunde) aus Kriegsgebieten und mit Behinderungen finden auf dem Lebenshof Zuflucht.
- Pflegeaufwand: 1,5 bis 2 Stunden täglich für Fütterung und Versorgung.
- Finanzierung durch Spenden, Patenschaften und ehrenamtliche Hilfe.
Infobox: Der Lebenshof in Heusweiler ist ein Beispiel für gelebten Tierschutz und Inklusion von Tieren mit schweren Schicksalen. (Quellen: STERN.de, DIE ZEIT)
Robert Marc Lehmann zieht sich aus dem Tierschutz für Nutz- und Haustiere zurück
Der bekannte Meeresbiologe und Tierschützer Robert Marc Lehmann hat angekündigt, seine Arbeit zum Schutz von Nutz- und Haustieren zu beenden. In einem persönlichen Statement und einem YouTube-Video erklärte Lehmann, dass die Entscheidung notwendig sei, um seine Gesundheit zu bewahren und seine Kräfte künftig gezielter für Tiere einzusetzen. Seine Karriere begann vor rund 17 Jahren im Wildtierschutz, mit Expeditionen, Unterwassereinsätzen und dem Kampf gegen illegalen Wildtierhandel. Erst später engagierte er sich auf Bitten anderer Organisationen auch für Nutztiere wie Rinder, Schweine und Hühner. (Quellen: Esslinger Zeitung, stuttgarter-nachrichten.de)
Lehmann berichtet von starker psychischer und körperlicher Belastung durch die Arbeit, insbesondere durch die Rettung einzelner Tiere, während viele andere zurückbleiben mussten, sowie durch belastende Bilder aus Massentierhaltungen. Ein weiterer Grund für seinen Rückzug sind Konflikte und persönliche Angriffe aus der veganen und tierschützenden Szene, die ihn viel Energie gekostet hätten. Künftig will er sich wieder vollständig dem Wildtierschutz widmen, wo er sich wertgeschätzt fühlt und inspirierende Projekte umsetzen kann. (Quellen: Esslinger Zeitung, stuttgarter-nachrichten.de)
„Nutzt eure Kraft nicht, um andere runterzudrücken, sondern um sie hochzuholen.“ (Robert Marc Lehmann, Esslinger Zeitung, stuttgarter-nachrichten.de)
Lehmann betont, dass er dem Tierschutz nicht vollständig den Rücken kehrt, sondern weiterhin unterstützend tätig sein wird, jedoch nicht mehr direkt im Bereich Nutz- und Haustiere. Die Rückkehr zum Wildtierschutz sieht er als Chance, wieder mit voller Energie und Leidenschaft für den Schutz von Wildtieren und deren Lebensräume einzutreten. (Quellen: Esslinger Zeitung, stuttgarter-nachrichten.de)
- Rückzug aus dem Tierschutz für Nutz- und Haustiere aus gesundheitlichen und psychischen Gründen.
- Fokus künftig wieder auf Wildtierschutz und internationale Projekte.
- Appell an die Tierschutzszene für mehr Zusammenhalt und weniger interne Konflikte.
Infobox: Robert Marc Lehmann bleibt dem Tierschutz verbunden, konzentriert sich aber künftig auf den Schutz von Wildtieren. (Quellen: Esslinger Zeitung, stuttgarter-nachrichten.de)
Tierschutz und Inklusion: Streit um Tierschutzzentrum in Wuppertal
Der Wuppertaler SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh setzt sich für einen Kompromiss im Rechtsstreit zwischen der Bergischen Diakonie Aprath und dem Tierschutzverein „Pechpfoten“ ein. Im Mittelpunkt steht ein 1,8 Hektar großes Gelände, das der Verein Pechpfoten per Erbpachtvertrag übernommen hat, um dort ein Tierschutzzentrum als Inklusionsprojekt zu errichten. Die Diakonie Aprath hatte das Grundstück ursprünglich selbst angeboten und einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, der die Einbindung von Klientinnen und Klienten der Diakonie vorsieht, etwa bei der Pflege der Tiere oder in einem geplanten Café. (Quelle: Wuppertaler Rundschau)
Die Kooperation geriet ins Stocken, als sich Ende 2023 abzeichnete, dass die Erwartungen bezüglich der inklusiven Leistungen auseinanderdrifteten. Im Juni 2024 kündigte die Diakonie den Vertrag außerordentlich und unterzeichnete auch nicht die Baulast, woraufhin der Verein den Rechtsweg beschritt. Die Vorsitzende Richterin hat beide Seiten zu einer außergerichtlichen Einigung im Rahmen einer Mediation aufgefordert. Sollte dies nicht gelingen, wird in etwa sechs Wochen zugunsten der Pechpfoten entschieden werden. (Quelle: Wuppertaler Rundschau)
„Tierschutz und soziale Arbeit dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden – sie gehören gemeinsam in den Mittelpunkt einer verantwortungsbewussten Gesellschaft.“ (Helge Lindh, Wuppertaler Rundschau)
Das Projekt gilt als Best Practice für bürgerschaftliches Engagement. Lindh lobt die Ehrenamtlichen, die das historische Fachwerkhaus auf dem Gelände bereits zum Herzstück des geplanten Zentrums umgebaut haben. (Quelle: Wuppertaler Rundschau)
- 1,8 Hektar großes Gelände für ein inklusives Tierschutzzentrum.
- Rechtsstreit um Vertragskündigung und Baulast, Entscheidung in etwa sechs Wochen erwartet.
- Projekt verbindet Tierschutz und Inklusion, Engagement der Ehrenamtlichen hervorgehoben.
Infobox: Der Streit um das Tierschutzzentrum in Wuppertal zeigt, wie wichtig Kooperation zwischen Tierschutz und sozialer Arbeit ist. (Quelle: Wuppertaler Rundschau)
Umweltverbände wollen Fischotter-Abschuss in Bayern stoppen
Mit dem Ziel, den Fischotter in Bayern weiterhin streng zu schützen, haben die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Bund Naturschutz in Bayern (BN) einen Normenkontrollantrag beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) eingereicht. Sie fordern, die Änderung der jagdrechtlichen Ausnahmeverordnung hinsichtlich des Fischotters gerichtlich zu überprüfen. Die Umweltverbände kritisieren, dass nach der Regelung auch Jungtiere geschossen werden können und beim Fangen mit Kastenfallen eine hohe Verletzungsgefahr besteht. (Quelle: SZ.de)
Der Fischotter ist in Bayern seit Jahren Gegenstand rechtlicher Auseinandersetzungen. Die Regierungen der Oberpfalz und Oberfrankens hatten Allgemeinverfügungen erlassen, die unter bestimmten Voraussetzungen den Abschuss von Ottern erlauben. Der VGH hat jedoch entschieden, dass die Allgemeinverfügung in der Oberpfalz vorläufig nicht angewendet werden darf, bis ein Hauptverfahren durchgeführt wurde. Teichwirte beklagen, dass Fischotter ihre Bestände gefährden, da ein Otter pro Jahr mindestens 400 bis 500 Kilo Nahrung benötigt, davon etwa 95 Prozent Fisch. (Quelle: SZ.de)
„Bayern muss bedrohte und streng geschützte Arten wie den Fischotter endlich schützen – und das geht nur mit einem Jagdrecht, das sich am Naturschutz orientiert“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner laut Mitteilung. (SZ.de)
Der für die Jagd verantwortliche Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger betonte, dass der Fischotter auch seltene Arten und Biotope gefährde. Im Frühjahr 2024 hatte der VGH eine Landesverordnung für unwirksam erklärt, im vergangenen Jahr trat eine neue Verordnung in Kraft. (Quelle: SZ.de)
| Fischotter | Jährlicher Nahrungsbedarf | Fischanteil |
|---|---|---|
| 1 Otter | 400–500 kg | ca. 95 % |
Infobox: Der Streit um den Fischotter-Abschuss in Bayern bleibt ein Dauerthema zwischen Naturschutz, Politik und Teichwirtschaft. (Quelle: SZ.de)
Quellen:
- "Lebenshof" - neues Zuhause für kriegsverletzte Tiere
- Zurück zu den Wurzeln: Robert Marc Lehmann zieht sich aus dem Tierschutz zurück
- Wuppertaler SPD-Bundestagsabgeordneter: Lindh: „Tierschutz und Inklusion gehören zusammen“
- Tierschutz im Saarland: "Lebenshof" - neues Zuhause für kriegsverletzte Tiere
- Zurück zu den Wurzeln: Robert Marc Lehmann zieht sich aus dem Tierschutz zurück
- Streit um Tierschutz - Umweltverbände wollen Fischotter-Abschuss landesweit kippen - Bayern - SZ.de












